die axt,
die verdammte ohne schreiner
"verdammte
axt", murmelt larwin und penetriert die japanische
kellnerin, ihr name klingt auf dem busenschild nach mai-thai
und engländern mit ausgeschlagenen nuttenzähnen in der hosentasche,
mit seinem blick, ich trinke derweil mit einem zug meinen absinth
runter und sehe mich in der bar um, neben uns sitzt ein kerl,
dessen haare was igelartiges haben. "verdammte axt",
wiederholt larwin, "dieser unfähige barmann hat das zeug
nicht rechtzeitig gelöscht", und rührt mit dem löffel in
seinem glas herum, ''bist du sicher ?" "sicherer als
das world trade center." "dann sollten
wir mal reklamieren, ich denke, aufgrund des reglements innerhalb
des gastronomiewesens sind bei nichtbeachtung von kundenwünschen
und oder verstoß gegen das eigentümliche wesen der kunst des
mixens mehr als - was glotzt dieser igelkopf hier eigentlich
rüber? sehen wir aus wie ein grossleinwandfernseher, auf dem
die fußballweltmeisterschaft gezeigt wird?" ich schmeiße
eine handvoll flips in richtung igelgesicht und starre ihn an.
"sowas wie dich überfährt larwin hier mit seinem japanischen
mittelklassewagen täglich, also vorsieht, igeljunge." "mit
wem redest du eigentlich." fragt Inrwin und sieht mich
an, und seine pupillen werden größer und dunkler, bis sie wie
eine sonnenfinsternis das weiße überdeckt hat. ""hm?""
"ich rede nicht von igeln, sondern vom barmann." irgendwas
kleines grünes bildet sich in larwins rechtem auge, viereckig,
und ich gehe mit meinem gesicht ganz nah an seines rein und
greife ihm mit den fingern ans ober- und unterlid und reiße
sie auseinander. "da spielt jemand fußball in deiner pupille.
das ist pierre litbarski, scheißenochmal." "nimm deine
hand da weg, verdammte axt!" schreit larwin. "verstanden."
ich nicke und nehme meine hand da weg, halte sie in die luft,
die sich wie ein spinnennetz anfühlt. ich wische ein paarmal
hin und her, und die fäden vibrieren, aus den augenwinkeln sehe
ich was großes schwarzes mit vielen haaren in richtung unseres
tisches krabbeln. "du hast nicht zufällig insektenspray
dabei?" frage ich larwin und rutsche unauffällig vom hocker.
larwin greift in seine hemdtasche und holt einen inhalator raus,
schiebt ihn über den tisch zu mir. "du solltest mal frischluft
schnappen." ihn nehme das teil und presse mit dem daumen
auf den sprühknopf, und flüssigeis knallt durch meine luftrtöhre.
"uckgh>-krlgh" schnalzen meine Stimmbänder
und irgendjemand schiebt mir einen flaggenmast rektal ein und
ich sitze mit einem ruck aufrecht. larwin seufzt und nimmt mir
den inhalator aus der hand und sprüht sich auch eine dosis rein,
"wolle sie nowas tinkan?" die kleine japanische
kellnerin steht plötzlich neben mir und beäugt mißtrauisch larwin,
der sich kopfschüttelnd noch einen blasen läßt, oralinhalatortechnisch
gesehen. "was bietet ihr für kostbares flüssigut denn an,
schönste barmaid aus dem fernen asien?" höre ich mich fragen,
und meine stimme klingt hoch und näselnd und ich räuspere mich,
lecke meinen Zeigefinger ab und ziehe mir meine rechte augenbraue
nach. dabei starre ich sie an, und merke, dass ich nervös zu
zwinkern anfange. "nun?" "schaue sie in
kaate bitte." "ich würde ihnen nie in die karten schauen,
meine liebste - und mein ehrenwerter kumpan hier - ich zeige
auf larwin, der gerade dabei ist, eine tüte zu rollen - würde
das auch nie tun, seien sie versichert." die kellnerin
scheint nicht zu verstehen, was ich ihr sage, also saugen sich
meine augen an ihrem busen fest, der sich melonenartig unter
dem weißen hemd abzeichnet, "natürlich sollst du meine
brüste berühren!" flüstert die geisha und lutscht an ihrem
kleinen finger. "okay", seufze ich, "wenn ich
dann was zu trinken bekomme." ich greife nach ihr,
drücke auf die linke brustwarze, die mit einem gigantischem
PLOPP verschwindet, und jetzt klappert und klirrt es aus dem
kopf der japanerin heraus, "verdammte axt.",
keucht larwin, sie ist ein androide, programmiert auf servicedienstleistung
und prositittution.. lass uns abhauen, bevor das sich
alles mit dem igel paart und zuckrig bebauen-baulücken-be-bau-img-klosterabt.."
"hab-ich-dirs-nicht-gesagt?" keuche ich zurück und
wir beiden springen von den stühlen und rennen aus der bar.
eine horde von polizisten auf pferden trabt an uns vorbei, weibliche
uniformierte schmiegen ihre schenkel an die schwitzenden pferdeleiber,
und aus ihren mündern prasseln lustseufzer, nass und tropfend,
auf uns herab. "waszumteufel ist hierlos?", frage
ich larwin, und dann sehen wir beide 5oo schreiende kurden auf
uns zumarschieren, die vorderste menschenfront trägt ein plakat
in den händen. "FKK IST KEIN TERRORISMUS" lese ich
larwin vor, der sich an meiner schulter festhält und mir dann
ins ohr brüllt, er hätte es: schon immer gewusst, "was
gewusst, larwin? was?" "alles, mann, verdammte astlöcher
im boden, kann kein bein bewegen", ich schaue runter auf
den boden, und eben waren da noch pflastersteine, will ich beschwören,
aber jetzt ist da nur holz, laminiert, ein gigantischer parkettfussboden
oder sowas, bin ja kein schreiner, jedenfalls stecken unsere
sechs beine in den "startlöcher, larwin das
sind startlöcher!" ich muß brüllen, weil die menschenmasse
sich in eine gigantische amöbe im kaftan verwandelt hat und
klatschend auf uns zu brodelt. "wieviele augen hat das
ding?" murmel ich. "wir brauchten sowas wie ein umleitungsschild,
vielleicht ist sie an die StVo- gebunden." sagt larwin
und lächelt den boden an, der um seine füße holzschnitzereien
gebildet hat, die miss piggy bei der kopulation mit samson zeigen.
"ich verstehe, warum es demonstriert, larwin. meine theorie
dazu: amöben sind von geburt aus nackt und werden seit anbeginn
der modezeit diskriminiert, die revolution hat begonnen und
alles was wir tun können, um hier nochmal lebendig rauszukommen
ist, unsere kleidung abzuwerfen und ihr zum frass vorzuwerfen,
verstehst du das ?" ich zeige auf uns und dann auf die
amöbe und larwin gestikuliert jetzt wild durch die luft. die
ersten scheinfüßchen klatschen zehn zentimeter vor uns auf den
boden, dann schließe ich die augen und warte auf das ende, vielleicht
hätten wir das alles nicht tun müssen, denke ich, vielleicht
häten wir den verdammten gutschein fürs fitness-zentrum nicht
an den obdachlosen weiterschenken sollen, oder in den zoo gehen
sollen, origami lernen. sowas in der art. aber hätte es
etwas an der sache geändert ? nein, wenn man in einer welt voller
implant-boys und damenbärte im gegenlicht lebt, dazu den flugschein
für außerkörperliche erfahrungen verloren hat, ist es nicht
die frage einer flucht, die sich stellen würde, ich hatte nicht
die berechtigung, die augen zu schließen und auf irgendein ende
ohne schrecken zu warten. die hatte keiner. also mache ich die
augen auf, sehe larwin an und sage: "gib mir die tüte,
wir werden sie alle einräuchern, verdammt." larwin
wirft das teil zu mir rüber und ich klemme es zwischen die lippen,
dann sehe ich in die menge und brülle:"ihr seid der bienenstock,
und hier kommt euer imker! larwin, mein bruder im geiste, gib
mir FEUER!''
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